Dienstag, 28. Juli 2015

Es fallen die Feste und es kühlet das Wetter


Der Umbau ist vollendet und das Fahrrad nun ganz in schwarz. Es gab ein paar kniffelige Situationen, aber jetzt sitzt alles fest an seinem Platz.
Der Rahmen könnte eine Nummer größer sein, aber er passt dank langem Vorbau und Stattelstütze auch so gut. 
Obwohl ich jetzt keine Federgabel mehr habe, fährt es sich komfortabler und sicherer. Stahl ist einfach "weicher" als Aluminium.


Die ersten 15km mit dem neuen Rad ging es von Bern hinhauf aufs Ratzenbergli. Am Abend wurde noch eine lustige Runde Kubb (Wikingerschach) gespielt. 


Omi genießt die kühle Luft im Stall. Tagsüber ist es draußen zu heiß und die Fliegen nerven gewaltig ... nachts geht es dann auf die Weide.


Bern: Die Schweizer Nationalbank umringt von Stacheldraht ... ich musste das einfach festhalten ;)


Auf dem Weg durchs Mittelland komme ich an schönen Bauernhäusern im Berner Stil vorbei.


Eine schöne Burg im Jura, kurz vor Holderbank.


Was gibt es auf der Oberen Wies in Holderbank? Richtig! Fleisch! Und zwar sehr gutes. 
Dazu letzten Samstag auch noch ein Fest. Mein Kollege Albert arbeitet dort und hat eigens für das Fest das erste Demeter-Bier der Schweiz gebraut. Ungefiltert, nicht pasteurisiert und frisch gezapft ein wahrer Genuss!


Natürlich darf bei einem guten Fest die Musik nicht fehlen. 
Band und DJ sind ebenfalls vorzüglich und ich habe sicher bis 4 Uhr das Tanzbein geschwungen. 

Am Sonntag ging es dann etwas langsamer ans aufräumen. Als ich am Montagmorgen weiterfahren will, kommt mir der Kater meines Lebens dazwischen.
Obwohl ich am Sonntag relativ fit war... Die 40km bis nach Wüschiswil gestalten sich ziemlich zäh. Erst nach einem 6,50 Franken teuren Eiskaffee im Kaffeemaschinen-Werk Jura bin ich wieder einigermaßen fahrtauglich.


Retter in der Not. Der Milchschaum war übrigens perfekt!

Morgen geht es weiter Richtung Züricher Oberland. 
Dort steigt am Wochenende das nächste Fest :)


Mittwoch, 22. Juli 2015

Eisen gegen Gras und ein neuer Rahmen

Liebe Leute, ich sitze gerade in Bern bei meinem Warmshower-Host Mario und habe heute schon gut 4 Stunden an meinem Fahrrad geschraubt. Ein Rahmentausch ist nicht ganz so leicht wie ich dachte, aber morgen sollte ich es fertig bekommen.
Hier seht ihr den neuen (gebrauchten) Stahlrahmen des schweizer Fabrikanten MTB Cycletech. Dahinter hängt mein "Vagabond".


Ich konnte meine Bestellung bei meilenweit.net stornieren (ein herzliches Dankeschön für das entgegengebrachte Verständnis) und habe heute morgen meinen neuen Rahmen beim "Drahtesel" abholen können. Für 100 CHF ein richtiges Schnäppchen. Es werden noch ein paar Teile und etwas Arbeitszeit dazukommen, so dass ich mit den gespendeten 220€ gut auskomme.

Ihr habt mir echt geholfen und ich bin euch sehr dankbar. 

Jetzt gibt es noch ein paar Bilder aus meiner Woche auf der Schweibenalp:


Am Wochenende durfte ich an einem Sensenkurs teilnehmen. Ich hatte schon letztes Jahr davon erfahren und mich damals geärgert, dass ich zum Kurstermin nicht mehr auf der Schweibenalp sein werde. 
Tja, irgendwie habe ich es doch geschafft :)


Wir haben das Dengeln geübt ...


und auch wie man eine Sense richtig anstellt. 
Wir waren gut 15 Kursteilnehmer und haben sicher 2 Fussballfelder Heu gemäht. Es war eine wahre Wonne mit einer richtig scharfen und für meine Körpergröße passenden Sense zu arbeiten. Man braucht kaum Kraft und es macht fast schon süchtig. 
Der Kursleiter Jürg baut die Sensen selbst und auf Maß.


Am Montag Abend fand das 1. "Gmüesstock"-Festival im Gemüsegarten der Schweibenalp statt.
Mit Grill, fantastischem Buffet, leckeren Crêpes, Ententaufe und einem wunderbaren Hang-Konzert von Nadine.
Danke euch allen für den schönen Abend!


Am Dienstag Morgen ging es dann endgültig weiter Richtung Bern.


Ein letzter Blick auf den Brienzer See. Ein Türkis wie in der Karibik ...


Ich fahre von Thun ab an der Aare entlang. Es sind viele Schlauchboote und Schwimmer unterwegs. 
Im Schatten der Bäume ist die Hitze ertragbar ...

Heute Nachmittag hat es endlich einmal Gewittert und etwas geregnet. Ist jetzt ein bisschen angenehmer. 
Wenn es weiter so trocken bleibt, dürfen die Schweizer am 1. August (Nationalfeiertag) wohl kein Feuerwerk in die Luft jagen.

Morgen Abend plane ich einen Überraschungsbesuch (psst, nicht weiter sagen ... ) auf dem Ratzenbergli. Dort habe ich 1,5 Jahre meiner Lehre verbracht.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Was für eine Woche!

So intensiv war es schon länger nicht mehr. Wow!
Tagsüber bin ich mit Tobi beim Heu machen und Mulchen. Abends gibts Lagerfeuer, Musik oder Beeren sammeln. Gerade haben wir mit 15 Leuten in 1,5 Stunden sicher 20kg Johannisbeeren gesammelt. 
Hat echt Spaß gemacht. Am Wochenende werde ich an einem Sensenkurs teilnehmen und freue mich schon sehr. 

Heute Mittag bekomme ich eine Mail von einem Fahrradladen in Bern. Vor 2 Wochen habe ich dort nach einem Rahmen gefragt, aber keine Antwort erhalten. 
Jetzt haben sie mir einen Rahmen angeboten, der perfekt passen würde.


Ein MTB Cycletech Oxymoron. Schweizer Fabrikat, Stahl und mit 100 CHF echt ein Schnäppchen. 

Ich habe gleich bei meilenweit.net angefragt, ob eine Stornierung meiner Bestellung noch möglich ist. Am Montag werde ich erfahren, ob der Rahmen im Werk schon in Produktion ist. Wenn ja, werde ich ihn nehmen müssen. 
Was natürlich nicht weiter schlimm ist, denn es wurde ja schon sehr fleißig gespendet. 

Allen, denen ich gerade nicht persönlich Danke sagen kann, sage ich es auf diesem Weg: 
Ihr seid super! Vielen Dank!
 Sobald ich in eurer Nähe bin oder die Telefonnummer/Email organisieren kann melde ich mich auf jeden Fall. 
PS: Unten auf der Seite findet ihr einen Briefkasten, dort könnt ihr euch auch bei mir melden.

Falls ich den Schweizer Rahmen nehmen kann, wäre jetzt schon genug gespendet. 
Da es aber noch nicht sicher ist, lasse ich es noch offen und melde mich am Dienstag wieder hier.

Macht's gut und genießt das wunderbare Wetter,
Simon






Montag, 13. Juli 2015

Wiedersehen auf der Schweibenalp


Seit Donnerstag Abend verweile ich nun schon auf der blühenden Schweibenalp im Berner Oberland.
Zwei Sommer habe ich hier im Team der Permakultur viel lernen dürfen. Heuer bleibe ich nur für etwa eine Woche und unterstütze Tobi beim Mähen und Mulchen.

Das Wiedersehen ist schön, ich genieße den Austausch mit den vielen bekannten und neuen Gesichtern. Nach längerer Zeit alleine auf dem Fahrrad tut das auch mal Not :)


 Der Gemüsegarten sieht fantastisch aus, der Sprenger erleichtert das Gießen etwas. Auch hier ist es mittlerweile relativ trocken.


Die Kräuterterassen blühen und die Beeren werden gerade reif. Neben den Johannisbeeren gibt es Haufenweise Cassis, Him-, Josta-, Stachel-, Erd-, Mai und bald auch Brombeeren.
Mein Liebling sind die weißen Johannisbeeren. Sie sind nicht so sauer wie die roten und schmecken echt wie Zirtonenlimo.

Noch ein paar Bilder von der Anreise über Bulle, Chateaux d'Oex, Gstaad, Simmental und schließlich an Thuner und Brienzersee vorbei.


Die Abfahrt nach Zweisimmen. Schweizer Bergidyll wie im Prospekt.


Und hier fließen sie zusammen: kleine und große Simme.
Auf kleinen Forstwegen und Nebenstraßen geht es das Tal hinab bis nach Spiez an den Thunersee.


In Interlaken mache ich Mittagspause und ein Foto mit der Jungfrau darf natürlich nicht fehlen. 


Hier seht ihr Iseltwald und könnt das intensive Türkis des Brienzersees erahnen. So habe ich den See noch nie erlebt. Auch zum Baden geht es gut. Er konnte sich dieses Jahr gut aufwärmen.


Bei den Giesbachfällen angekommen bin ich wohl schon etwas gaga ... es stehen noch knapp 500hm bis zur Schweibenalp bevor. Dank dem reichhaltigen Mittagessen jedoch kein Problem.


Zum Thema Fahrradrahmen:

Ich habe gestern einen neuen Rahmen bei meilenweit.net bestellt.

Es ist ein Intec M2 in Tannengrün geworden. 

Mit ein paar Extras bin ich doch bei knapp 450€ gelandet.
Hier noch ein herzliches Dankeschön an meilenweit, dass sie mir ein bisschen entgegen gekommen sind.

Es sind bereits 10€ eingegangen und ich bedanke mich recht herzlich! 

Liebe Grüße aus dem Berner Oberland

Montag, 6. Juli 2015

6 Monate, 5200km und ein kleiner Riss später ...

... sitze ich hier in Vevey am Genfersee und bin froh um die paar Wölkchen, den leichten Wind und den Schatten der Bäume. So lässt es sich gerade noch aushalten ... Freue mich schon auf das Bad im See. Aber zuerst gibt's einen neuen Blogeintrag. Heute etwas umfangreicher (da Jubiläum) und mit einem Spendenaufruf (mehr dazu später).


Da ich immer wieder darauf angesprochen werde, gibt es heute zum Halbjahresjubiläum ein paar Zahlen und (hoffentlich nicht allzu trockene) Fakten über meine Reise:

  • 5.200km und gut 50.000hm im Ledersattel (ohne Fahrradpampers und ja, meinem Popo/Prostata geht es gut ;)
  • ca. 4000km in 2 Flügen (München - La Palma und Gran Canaria - Agadir)
  • 700km Busfahrt von Safi nach Tanger wegen starkem Gegenwind
  • ca. 300km Boot (La Palma - Teneriffa, Teneriffa - Gran Canaria, Tanger - Tarifa)
Pannen und Pleiten:
  • Einige Plattfüße, v.a. in Marokko dank der fiesen Nadeln von Akazien und Arganbäumen
  • Defekte Felge auf La Palma 
  • Defektes Tretlager und hintere Bremse auf Teneriffa
  • Riss im Rahmen (in Frankreich entdeckt)
Sonstiger Verschleiß:

1× Fahradkette / 2×Bremsbeläge / 1×Schlauch / 1×Hose / 1× Tshirt

Gewonnen:

Den Mut zu fragen / Loslassen zu können / Kraft in den Beinen / Leben von Moment zu Moment 

Verloren:

Meine geliebten Waldviertler Lederschuhe / Die Angst vor dem Fremden und der Ungewissheit

Geschenkt bekommen:

Eine Mundharmonika / viele tolle Bekanntschaften, Begegnungen und Gespräche / so manch eine Unterkunft für die Nacht / viel gutes Essen  

Verschenkt:

Eine Gusseiserne Bratpfanne / viel Kleinzeug / Muscheln und Steine / so manch ein Lächeln 


Jetzt gibt's noch ein paar Bildchen von den letzten Tagen und dann komme ich zum Spendenaufruf :)


Mystische Abendstimmung


Die Beeindruckende Statue in der Pilgerstadt Le Puy en Velay


Ökologisch, auch auf dem Gleis! Velorail, nennt sich das :)


Mein höchster Punkt in Frankreich. Danach ging es bis auf 150m hinunter. 


Und zwar ins Rhonetal. Links im Bild eines der zig AKWs in Frankreich. Dieser Tag war ziemlich heiß und gegen Abend und nach knapp 100km werde ich sehr herzlich von Cecile und Jean Louis empfangen. Es gibt einen Pool und leckere Lasagne, was braucht man mehr?


2 Tage später bin ich schon in Genf. Was für eine Fontaine! 


So in etwa sieht ein Mittagessen bei mir aus. Senf und Pesto sind ideal zum Dippen für alles mögliche an frischem Gemüse und Wildkräutern. Und sie kommen auch gut mit der Hitze klar.


Lieblingsmüsli mit Bananen und viel Holunderblüten und Brennnessel. 


So. Jetzt wirds ernst ;) 
Vor etwa einer Woche habe ich beim Kettenwechsel in Frankreich einen ca. 1cm langen Riss an einer Schweißnat meines Rahmens gefunden:


Er befindet sich direkt am Tretlager. Bis jetzt hat er sich zum Glück noch nicht vergrößert und ich hoffe das er auch bis München noch so klein bleibt. Ich kontrolliere täglich und meide starke Stöße auf den Rahmen. 

Ich brauche also einen neuen Rahmen. Und am besten einen der für die 20-30kg Gepäck konstruiert ist, die ich bei mir habe. Der momentane MTB-Rahmen aus ALU ist diesen Belastungen nicht gewachsen. 
Ein guter Stahlrahmen ist da schon robuster und flexibler. 

Solch ein Rahmenset (inkl. Gabel) gibt es von verschiedenen Herstellern und kostet so um die 300-400€. Diese Rahmen sind extra für hohe Belastungen konzipiert und halten oft ein Leben lang.

Diese ungeplanten Kosten strapazieren mein Reisebudget von ca. 300€ pro Monat deutlich. 

Mein Ziel für diesen Herbst ist die Olivenernte auf dem Gelände der Stiftung Gioiadivita in Süditalien. Das Projekt mit der Akademie für junge Menschen interessiert mich sehr. Mehr dazu auf der Website.
Ich werde über Osteuropa fahren, die genaue Route steht noch nicht fest.

Allen, die mich unterstützen möchten und die Möglichkeit haben etwas zu spenden, egal wieviel, bin ich sehr dankbar.
Ich habe bis jetzt bewusst auf ein Sponsoring verzichtet, doch die Umstände haben sich geändert und fragen kostet ja bekanntlich nichts :)

Meine Kontodaten lauten: 

Simon Meyer
IBAN: DE12430609678223945200
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank 

Als Verwendungszweck bitte "Fahrrad" angeben. Für alle die im Blog als Spender genannt werden möchten können als 2. Verwendungszweck "Blog" angeben. Sonst bleibt man Anonym. 

Ich werde in regelmäßigen Abständen das Konto checken und hier im Blog den aktuellen Stand veröffentlichen und natürlich bekanntgegeben, wenn genug gespendet wurde. 

Mein nächstes Ziel ist die Schweibenalp im schönen Berner Oberland. Ich freue mich schon sehr auf die vielen bekannten und neuen Gesichter :)

So, jetzt aber ab in den See ...